Anschlag auf Pariser Satiremagazin „Charlie Hebdo“

Anschlag auf Pariser Satiremagazin „Charlie Hebdo“

+++ 2:23 Verdächtiger nach Paris-Anschlag verhaftet +++
Die landesweite Großfahndung zeigt offenbar Wirkung: Französischer Sicherheitskräfte können nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP den jüngsten der drei Tatverdächtigen festnehmen. Der 18-Jährige habe sich gestellt, heißt es aus Ermittlerkreisen. Ob die Festnahme im Zusammenhang mit dem Großeinsatz einer Spezialeinheit in Reims steht, ist bislang noch unklar. Eine offizielle Bestätigung steht noch aus.

 

+++ 1:24 Frankreich weitet die Fahndung aus +++
Die französische Polizei sucht mittlerweile landesweit nach drei Männern, die im dringenden Tatverdacht stehen, das Attentat auf das Satiremagazin “Charlie Hebdon” verübt zu haben. Wie in der Nacht aus Ermittlungskreisen verlautet, suchen die Behörden nach zwei Brüdern im Alter von gut 30 Jahren, die im islamistischen Milieu aktiv sein sollen. Gesucht werde außerdem nach einem 18-Jährigen, heißt es. Bei den drei Verdächtigen soll es sich früheren Angaben zufolge um Saïd Kouachi (32), Cherif Kouachi (34) und Hamyd Mourad (18) handeln. Ob sich die drei Gesuchten in dem von einer Spezialeinheit in Reims umstellten Anwesen aufhalten, ist bislang noch unklar.

+++ 0:56 “Je suis Charlie”: Journalisten demonstrieren Solidarität +++
Nach dem Attentat von Paris erklären sich Print-, Radio-, TV- und Online-Medien in aller Welt solidarisch mit den ermordeten Kollegen des französischen Satiremagazins “Charlie Hebdo”. Sichtbares Zeichen für den Kampf für freiheitliche Grundwerte und gegen Fanatismus ist das Motto “Je suis Charlie” (etwa: “Ich bin Charlie”). Der weiße Schriftzug auf schwarzem Grund kursiert seit dem Nachmittag im Netz und ist auch auf der Startseite von n-tv.de zu sehen.

+++ 0:31 “Anschläge haben nichts mit dem Islam zu tun” +++
Bundesinnenminister Thomas de Maizière warnt angesichts des Pariser Attentats vor populistischen Brandstiftern in Deutschland. “Terroristische Anschläge haben nichts mit dem Islam zu tun”, sagte der CDU-Politiker der “Süddeutschen Zeitung”. Attentate wie das von Paris richteten sich gegen die gesamte Gesellschaft und ihre Werteordnung. Gerade die Menschen, die aus Syrien und dem Irak nach Deutschland kämen, seien dem Terror entflohen und dürften nun nicht ihrerseits in Verdacht geraten, nur weil sie Muslime seien.

+++ 23:54 Obama bietet Frankreich US-Hilfe an +++
US-Präsident Barack Obama bietet Frankreich Unterstützung bei der Identifizierung der Täter und bei der Fahndung an. In einem Telefonat mit seinem französischen Amtskollegen François Hollande bekräftigte er nach Angaben des Weißen Hauses, dass die Amerikaner an der Seite des französischen Volkes stünden. Bereits zuvor hatte Obama den Anschlag als “feige, böse Tat” verurteilt. Hollande habe den US-Präsidenten über den Stand der Fahndung und der Ermittlungen unterrichtet, hieß es nach dem Telefonat weiter.

+++ 23:39 Spezialeinheit beginnt Großeinsatz in Reims +++
Die französische Polizei fahndet mit einem Großaufgebot nach den Tätern des Terroranschlags auf das Satiremagazin “Charlie Hebdo”. Die Behörden vermuten drei Tatverdächtige in der nordostfranzösischen Stadt Reims, rund 150 Kilometer nordöstlich von Paris. Die Sondereinheit Raid sei an einer Aktion beteiligt, heißt es. Bei den Attentätern soll es sich nach Behördenangaben unter anderem um zwei Brüder aus Paris handeln. Die Männer sollen 34, 32 und 18 Jahre alt sein. Die Polizei ruft Journalisten vor Ort zur “größtmöglichen Vorsicht” auf.

+++ 23:31 Deutsche Zeitungen drucken “Charlie Hebdo”-Karikaturen +++
Nach dem Terroranschlag auf das französische Satiremagazin übernehmen eine Reihe deutscher Verlagshäuser Mohammed-Karikaturen und andere religionskritische Zeichnungen des Blattes. Unter der Schlagzeile “Vive la liberté” (“Es lebe die Freiheit”) bestreitet die Berliner Zeitung “B.Z.” die gesamte Titelseite ihrer Donnerstagausgabe mit Titelbildern des französischen Magazins. Auch andere Blätter zeigen Zeichnungen von “Charlie Hebdo” auf ihren Frontseiten. “Wir tun das nicht, weil uns alle Karikaturen gefallen”, heißt es in einer Erklärung der “Berliner Zeitung” an ihre Leser. “Wir veröffentlichen die Satire von Charlie Hebdo aus Respekt vor den Ermordeten, die die Meinungsfreiheit verteidigten.”

+++ 23:25 Polizei fahndet nach Saïd Kouachi, Cherif Kouachi und Hamyd Mourad +++
Bei den drei Verdächtigen soll es sich nach bislang unbestätigten Angaben um Saïd Kouachi (32), Cherif Kouachi (34) und Hamyd Mourad (18). Die Polizei fahndet weiter unter Hochdruck nach drei Männern.

+++ 22:36 Polizei findet Personalausweis in Fluchtwagen +++
Einen bedeutenden Hinweis haben die Ermittler offenbar bei der Untersuchung des ersten Fluchtwagens gefunden. Dort wurde der Personalausweis von einem der Verdächtigen gefunden. Das teilt die französische Zeitung “Le Point” mit. Mit dem Citroen C3 waren die drei Täter zunächst vom Tatort geflohen, haben dann aber noch einmal das Fahrzeug gewechselt.

+++ 22:25 Imam vergleicht Anschlag mit 11. September +++
Der Imam von Bordeaux hat die Muslime in Frankreich zu Protesten gegen den Anschlag aufgerufen. Die Attacke sei “fast eine Kriegshandlung”, sagte Imam Tareq Oubrou. Der Anschlag reiche “an das heran, was der 11. September für die USA war”. Er sei zwar eigentlich ein Gegner von Demonstrationen, fügte der Imam einer der größten französischen Städte hinzu. Doch nun rufe er die Muslime in Frankreich auf, “in Scharen auf die Straßen zu gehen und ihre Empörung zu zeigen”. Er nannte den Angriff auf die Satire-Zeitschrift ein “monumentales Beben. Eine rote Linie wurde gebrochen. Der zivile Frieden ist bedroht. Muslime müssen ihre Wut zeigen.”

+++ 22:21 Verdächtige sind identifiziert und lokalisiert +++
Wie die Zeitung “Libération” berichtet, habe das französische Innenministerium Berichte, wonach die drei Verdächtigen bereits festgenommen worden seien, dementiert. Die Behörde teilt demnach jedoch mit, die Verdächtigen seien identifiziert und man wisse auch, wo sie sich befänden.

+++ 21:53 Drei Männer zwischen 18 und 34 Jahren unter Verdacht +++
Bei den drei Verdächtigen soll es sich laut Polizei um einen 18-Jährigen, einen 32-Jährigen und einen 34-Jährigen handeln. Die beiden Älteren sollen Brüder sein und die französische Staatsbürgerschaft besitzen, der Status des Jüngeren ist offenbar unklar, er lebte in der Vergangenheit offenbar ohne festen Wohnsitz. Das berichten verschiedene französische Medien übereinstimmend.

Demnach sollen die drei Verdächtigen sich zuletzt in der nordfranzösischen Stadt Reims aufgehalten haben. Spezialeinsatzkräfte der Antiterroreinheit RAID sind offenbar vor Ort.

+++ 21:35 Drei Verdächtige identifiziert +++
Wie die Zeitung “Le Monde” meldet, seien drei Verdächtige inzwischen identifiziert. Die Zeitung beruft sich dabei auf polizeiliche Quellen, die der Redaktion vorlägen.

+++ 21:15 Polizei hat mögliche Spur der Täter +++
Wie die französische Zeitung “Le Point” schreibt, untersucht die Polizei die Spur zweier Verdächtiger. Dabei soll es sich um zwei 32- und 34-jährige französisch-algerische Männer handeln, die im vergangenen Sommer aus Syrien wiedergekommen sein sollen.

Einer der beiden soll einer “Bruderschaft” beigetreten sein und wurde laut dem Wochenblatt im Jahr 2005 bereits einmal verhaftet, als er nach Damaskus ausreisen wollte. Laut “Le Point” soll die Organisation Personen für den Kampf im Irak angeworben haben. Ein dritter Verdächtiger ist möglicherweise ein 1996 geborener Obdachloser.

+++ 21:10 Iran verurteilt Anschlag +++
Auch der Iran hat das Attentat in Paris verurteilt. Terroranschläge gegen unschuldige Menschen hätten nichts mit dem Islam zu tun und seien daher inakzeptabel, sagte Außenamtssprecherin Marsieh Afcham in einer Presseerklärung. Gleichzeitig fügte sie jedoch hinzu, dass Beleidigung von Religion und religiösen Persönlichkeiten unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit genauso inakzeptabel sei.

+++ 21:00 Mehr als 100.000 Menschen in Frankreich gedenken der Opfer +++
Mehr als 100.000 Menschen haben am Abend in ganz Frankreich bei Trauerkundgebungen der zwölf Todesopfer des Anschlags gedacht. In der Hauptstadt versammelten sich auf dem Platz der Republik mehr als 35.000 Menschen, wie die Polizei mitteilte. In Lyon kamen laut Polizei bis zu 15.000 Menschen zusammen, ebenso im südfranzösischen Toulouse. In beiden Städten riefen Menschen “Charlie”, in Toulouse wurden Stifte als Zeichen für die Meinungs- und Pressefreiheit hochgehalten. In Marseille im Süden Frankreichs gingen etwa 7000 Demonstranten auf die Straße. Im westfranzösischen Nantes versammelten sich etwa 5000 Menschen, darunter Ex-Premierminister Jean-Marc Ayrault. Vor der französischen Botschaft in Berlin kamen am Abend etwa 500 Demonstranten zusammen, um ihrer Solidarität mit den Opfern zu bekunden.

+++ 20:36 Wolinskis Tochter: “Papa ist weg, nicht Wolinski” +++
Ein bewegendes Foto hat die Tochter des ermordeten Karikaturisten Georges Wolinski über Instagram gesendet. Es zeigt den leeren Schreibtisch ihres Vaters mit den Worten “Papa ist weg, nicht Wolinski”.

+++ 20:26 Papst Franziskus: “Gewalt ist niemals zu rechtfertigen” +++
Papst Franziskus hat das “grausame Attentat” entschieden verurteilt. Die Tat habe Tod gesät, die gesamte französische Gesellschaft in Trauer gestürzt und alle Menschen, die Frieden liebten, tief aufgewühlt, heißt es in einer Mitteilung des Vatikans vom Mittwochabend. “Was auch immer der Grund ist, tödliche Gewalt ist abscheulich und niemals zu rechtfertigen.”

+++ 20:07 “Die Freiheit wird immer stärker sein als die Barbarei” +++
In seiner Rede an die Nation fordert Hollande die Franzosen auf, zusammenzustehen. Entschlossenheit müsse die Antwort auf das Verbrechen sei. “Die Freiheit wird immer stärker sein als die Barbarei”, sagte Hollande.

+++ 20:02 Hollande kündigt Staatstrauer an +++
Hollande sagte, er habe entschieden, dass der morgige Tag ein Volkstrauertag sei. Die Fahnen in der Republik würden für drei Tage auf Halbmast wehen, so Hollande.

+++ 20.00 Präsident Hollande spricht zur Nation +++
Präsident Hollande betont, wie stark das Magazin die Meinungsfreiheit verteidigt habe. Die Redakteure von “Charlie Hebdo” seien schließlich für die Freiheit gestorben.

+++ 19:51 FBI hilft bei Fahndung nach den Tätern +++
Die US-amerikanische Bundespolizei FBI hat den französischen Behörden zugesichert, sich an der Fahndung nach den Tätern zu beteiligen.

+++ 19:21 Pegida-Bewegung fühlt sich durch Anschlag bestätigt +++
Die Dresdner Pegida-Bewegung wertet die Terrorattacke von Paris als Bestätigung für ihre These vor einer angeblich drohenden Islamisierung Europas. “Die Islamisten, vor denen Pegida seit nunmehr 12 Wochen warnt, haben heute in Frankreich gezeigt, dass sie eben nicht demokratiefähig sind, sondern auf Gewalt und Tod als Lösung setzen! Unsere Politiker wollen uns aber das Gegenteil glauben machen”, heißt es auf der Facebook-Seite der Bewegung.

+++ 18:50 Über 5000 Demonstranten auf dem Place de la Republique +++
Über 5000 Menschen haben sich auf dem Place de la Repuvlique in paris eingefunden, um ihre Verbundenheit mit “Charlie Hebdo” auszudrücken. Viele heben einen Stift nach oben, um für die Redefreiheit einzustehen. Weltweit finden derzeit dutzende Demonstrationen für “Charlie Hebdo” statt. In Lyon kamen 15.000 Menschen zusammen, im südfranzösischen Toulose waren es etwa 10.000.

+++ 18:44 Salman Rushdie: Jede Religion verdient Satire +++
Der britische Autor Salman Rushdie hat den Anschlag auf die Satire-Zeitung “Charlie Hebdo” verurteilt. “Ich erkläre mich solidarisch mit ‘Charlie Hebdo’, so wie wir alle es tun sollten, um die Kunst der Satire zu verteidigen, die seit jeher im Dienst der Freiheit gegen die Tyrannei steht”, sagte der Schriftsteller. “Religionen verdienen wie alle anderen Ideen Kritik, Satire und auch furchtlose Respektlosigkeit.” Das Attentat in Paris bezeichnete Rushdie als das Ergebnis eines “religiösen Totalitarismus”. In Verbindung mit modernen Waffen werde Religion “zu einer echten Bedrohung für unsere Freiheit”.

+++ 18:31 Über 3000 Polizisten suchen nach den Tätern +++
Paris gleicht einer Hochsicherheitszone: über 3000 Polizisten, darunter Spezialeinheiten des Antiterrorkommandos “Raid” sind auf der Suche nach den Tätern. Die französische Zeitung “Le Figaro” meldet, dass viele Spezialkräfte in die Pariser Vorstadt Seine-Saint Denis entsendet wurden.

+++ 18:14 Stilles Gedenken vor französischer Botschaft in Berlin +++
Auf dem Pariser Platz vor der französischen Botschaft in Berlin haben sich Hunderte Menschen eingefunden, um den Opfern des Attentats zu gedenken.

+++ 18:04 Chefredakteur wollte lieber aufrecht sterben +++
“Ich habe keine Kinder, keine Frau, kein Auto, keinen Kredit. Es ist vielleicht ein wenig schwülstig, was ich jetzt sage, aber ich ziehe es vor, aufrecht zu sterben als auf Knien zu leben”, sagte “Charlie-Hebdo”-Redaktionsleiter Stéphane Charbonnier alias Charb im September 2012 der französischen Zeitung “Le Monde”.

+++ 17:44 Immer mehr muslimische Verbände verurteilen Attentat +++
Immer mehr muslimische Verbände in Deutschland haben den Terroranschlag auf “Charlie Hebdo” mit scharfen Worten verurteilt. “Dies ist ein feindlicher und menschenverachtender Akt gegen unsere freie Gesellschaft”, teilte der Zentralrat der Muslime in Deutschland mit.

In keiner Religion gebe es auch nur einen Bruchteil einer Rechtfertigung für solche Taten, sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek. “Heute wurde nicht unser Prophet gerächt, sondern unser Glaube verraten und unsere muslimischen Werte in den tiefsten Dreck gezogen.”

Vermummte Männer mit Sturmgewehren drangen in die Redaktion von „Charlie Hebdo“ im Pariser Stadtzentrum ein, wo sie um sich schossen. Zwölf Menschen wurden getötet, mehrere schwer verletzt. Frankreichs Präsident Hollande bezeichnete die Tat als „Terrorakt“ und sprach von einem Schock für das ganze Land.

Erst diese Woche hatte „Charb“ die Karikatur eines bewaffneten Islamisten veröffentlicht. „Immer noch keine Attentate in Frankreich“ steht über dem Bild. Und in einer Sprechblase: „Wartet. Man hat bis Ende Jänner, um seine Wünsche zu äußern.“

Täter stahlen Auto im Norden von Paris

Nach dem Anschlag schossen die Attentäter vor dem Sitz der Zeitung einen Polizisten nieder, auch die Windschutzscheibe eines Polizeifahrzeuges wurde von Kugeln durchsiebt. Danach flohen sie in einem offenbar zuvor bereitgestellten Fahrzeug. Im Norden der Stadt ließen sie dieses stehen und zwangen einen Autofahrer ihnen sein Gefährt zu überlassen. Ob sie auch den Mann selbst als Geisel nahmen war vorerst nicht bekannt.

Zum Hintergrund der Tat war zunächst offiziell nichts bekannt. Auf der Flucht riefen die Bewaffneten laut einem Video, das von einem benachbarten Gebäude gedreht wurde jedoch, „Allah Akbar“ und „Wir haben den Propheten gerächt“. Die Bewaffneten hätten zudem angegeben, Teil von Al-Kaida zu sein, zitierte die Zeitung „L‘Humanite“ eine Augenzeugin. Französische Muslimvertreter verurteilten den Anschlag am Mittwoch umgehend, auch die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) zeigte sich entsetzt.

Hollande: „Ein Schock für Frankreich“

Der französische Präsident Francois Hollande, der unmittelbar nach dem Anschlag mit mehreren Ministern zur Redaktion von „Charlie Hebdo“ eilte, sprach in einer ersten Reaktion klar von einem Terroranschlag. „Daran gibt es keinen Zweifel“, sagte der Präsident am Mittwoch. Es handle sich um einen Schock für Frankreich“. Die Täter würden „solange verfolgt, wie es notwendig ist, um sie zu fassen.“

Um 14.00 Uhr kam die Regierung zu einer Krisensitzung zusammen, Hollande wollte sich am Abend (21.00 Uhr) in einer Rede an die Nation äußern. Im Großraum Paris wurde die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. Vor Zeitungsgebäuden, Schulen und an öffentlichen Plätzen wurde der Polizeischutz verstärkt.

Reaktionen: „Barbarei“, „ekelerregend“

International löste der Anschlag Betroffenheit aus. EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker verurteilte die Tat als „Barbarei“, der britische Premier David Cameron nannte sie „ekelerregend“, US-Präsident Barack Obama sprach von einer „furchteinflößenden Schießerei“. „Diese abscheuliche Tat“ sei ein Angriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit, sagte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. Auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach von einem abscheulichen Angriff auf die Pressefreiheit.

Entsetzt zeigte sich auch die österreichische Staats- und Regierungsspitze. Ein solches Attentat könne die Werte der freien, aufgeklärten Gesellschaft nicht angreifen, fügte Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) hinzu. „Unsere Werte – Demokratie und Menschlichkeit, Meinungsfreiheit und Pressefreiheit – werden siegen“. „Wir müssen weiterhin unsere Grundwerte wie die Presse- und Meinungsfreiheit mit Nachdruck verteidigen“, forderte auch Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP). Das Innenministerium erklärte, mit den französischen Kollegen in Kontakt zu stehen. „Nirgendwo auf der Welt können derzeit Anschläge mit Sicherheit ausgeschlossen werden“, betonte Ressortchefin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Bundespräsident Heinz Fischer sprach den Angehörigen seine Anteilnahme aus.

Redaktion stand unter Polizeischutz

„Charlie Hebdo“ war mehrfach wegen Mohammed-Karikaturen in der Kritik. Nach der Veröffentlichung einer „Scharia“-Sonderausgabe mit einem „Chefredakteur Mohammed“ waren bereits im November 2011 die Redaktionsräume in Flammen aufgegangen. Der Sitz der Zeitung stand zuletzt permanent unter Polizeischutz, der am Mittwoch zuständige Beamte starb ebenfalls bei dem Anschlag.

Seine neueste Ausgabe, die am Mittwoch erschienen ist, widmete die Zeitung dem neuen Roman des französischen Skandal-Autors Michel Houellebecq, der darin die Machtübernahme durch einen muslimischen Präsidenten in Frankreich im Jahr 2022 beschreibt.

Quellen: New Media Online GmbH, APA/AFP/Reuters, Interpol.int, WeltN24 GmbH, Nachrichtenmanufaktur GmbH

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